Bruder – Wie du mich durch meinen besten Freund gefesselt hast

Hände

Es ist selten, dass mich ein Buch bzw. besser Roman wirklich so mitreißt, dass ich es zum Einen in einem Stück durchlese (was je nach Umfang des Buches schon auch einmal bei einem Buch geschehen kann, dass am Ende weniger begeistert hat), aber vor allem zum Anderen mich so in seinen Bann zieht, dass ich mich noch Stunden und Tage nach dem Lesen an den Inhalt des Romans beschäftige, doch Ted van Lieshouts „Bruder“ hat es geschafft. Über diesen Jugendroman möchte ich heute sprechen.

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Andere Beispiele für derartige Romane sind Servus Opa, sagte ich leise* von Elfe Donnelly, ein Kinderroman, den ich bereits in der Grundschule las und mich noch immer irgendwie begleitet, Der träumende Delphin: Eine magische Reise zu dir selbst* und Die Heimkehr des träumenden Delphins*, beide geschrieben von Sergio Bambaren, über dessen Verfilmung und den Inhalt der beiden Romane ich erst unlängst unter dem Artikeltitel Filmrezension: Der Delfin – Die Geschichte eines Träumers bloggte.

Wie du mich durch meinen besten Freund gefesselt hast

Zu einem meiner Geburtstage bekam ich von meinem besten Freund einen Roman geschenkt, der mich dermaßen fesselte, dass es mich beim Lesen nicht wieder los lies, so dass ich, ohne das Buch eine Minute wegzulegen, den Roman in einem Stück durchlas, mich in seinen Bann zog und mich beschäftigt. Wobei ich den Roman nicht bereits zu meinem Geburtstag las, sondern mich erst eineinhalb Jahre später dazu durchringen konnte, ihn zu lesen.

Bruder – Rezension

Der Roman, von dem ich spreche, heißt „Bruder*“, geschrieben von dem Niederländer Ted van Lieshout, ist 1999 das erste Mal in deutscher Sprache erschienen und wurde damals mit dem „Deutschen Jugendliteraturpreis“ ausgezeichnet.

Inhalt

Bruder*“ erzählt die Geschichte des sechszehnjährigen Luuk, dessen Bruder Marius bereits ein halbes Jahr tot ist und am nächsten Tag seinen fünfzehnten Geburtstag feiern würde. An diesem Tag möchte die Mutter, Mam, Marius Zimmer leer räumen und seine Dinge als Abschiedsritual verbrennen. Luuk erinnert sich, dass er seinem Bruder zu seinem dreizehnten Geburtstag ein Tagebuch geschenkt hat und möchte dieses, weil er befürchtet, die Mutter würde das Tagebuch mit verbrennen, vor ihr retten. Dabei beginnt Luuk zunächst auf den leeren Seiten seine Gedanken aufzuschreiben und fängt im fortlaufenden mit seinem toten Bruder ein geheimes Zwiegespräch an, das enthüllt, was beide über Jahre hinweg versuchten voreinander zu verbergen.

Rezension

Ohne die eigentliche Auflösung der Geschichte zu verraten, denn du solltest den Roman selbst lesen, finde ich mich in „Bruder“, wenn auch nicht gleich zu Beginn, irgendwie wieder. Denn in diesem Roman spielt Homosexualität der Protagonisten keine geringe Rolle. Einwenig findet man Phillip und mich dort wieder.

Es ist der Grund, warum ich eineinhalb Jahre benötigte, um den Roman anzufassen und zu lesen, denn mein bester Freund erzählte mir einwenig von dem Inhalt des Romanes und warum er mir diesen schenkte.

Mich selbst hat „Bruder“ bereits nach der ersten Seite dazu hingerissen zu weinen. „Bruder“ ist aus meiner Sicht sehr emotional und vor allem plastisch geschrieben, so dass man sich leicht in die Figuren des Romans einfügen – einfühlen – kann.

Ich könnte die Namen Marius gegen Phill, Mam gegen meine Mutter, den Vater gegen meinen Vater und schließlich Luuk gegen mich austauschen, etwas den Rahmen verändern und schon steht da ein Teil meines erlebten.

Und wie mir „Servus Opa, sagte ich leise“ noch heute beim Tod von Verwandten und Freunden mit der Weisheit „Niemand geht (stirbt) so ganz, so lange jemand an ihn denkt“ hilft, glaube ich, wird mich auch „Bruder*“ in der Trauer, die noch immer um Phill vorhanden ist, begleiten.

Ich möchte diese kleine Rezension mit einem abgewandelten Zitat, den letzten Sätzen des Romanes schließen.

Also tschau Tiga! Tschau, tschau.
Wirst du gut sorgen für die Brüder, die wir waren? Dann sorge ich für die Brüder, die wir sind.

Greetz

Autogramm von HoernRockz

Beitragsbild Hände von Daniel Nebreda auf Pixabay

ISBN von Bruder, Ted van Lieshout

Buchcover Bruder

Titel: Bruder*
Autor: Ted van Lieshout
Gebundene Ausgabe
Verlag: Middelhauve (1999)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3787696784
ISBN-13: 978-3787696789

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