Wie einige wissen (man kann es auch im Blog nachlesen), bin ich ein Fan von Oldtimern, also alten Autos, so wie dem Mercedes-Benz /8 (Strich Acht W114/115). 😉
Mit meinem Vater habe ich, als er noch mehr Zeit hatte, habe ich als Kind an seinen Oldtimern mit gebastelt.
Irgendwann hatte Paps dann keine Zeit mehr für Oldtimer und er gab seine Sammlung auf.
Ich selbst würde gerne eine Sammlung aufbauen, oder zumindest einen Oldtimer, wie einen BMW 6er aus der E24-Baureihe, besitzen.
Da mir aber selbst noch die Zeit auf Grund des Studiums fehlt, muss ich mich darauf beschränken, wann immer ich einen Oldie sehe, eine Kamera zu zücken und ein Foto davon zu machen.
In loser Reihenfolge werde ich euch in Zukunft immer mal wieder einen Oldie vorstellen. Meine Bilder sind, viele werden es hassen und genervt die Augen verdrehen, HDR-Bilder. Ich liebe diese Technik einfach. 😉
Als erstes gibt es einen Mercedes-Benz /8 (Strich Acht, beide Schreibweisen sind gebräuchlich) aus der Baureihe W114/115 zu sehen. In diesem Fall ein Coupe /8, also aus der Reihe W114.
Merceds-Benz /8
Baujahre und Vorgänger / Nachfolger
Der /8 wurde in den Jahren von 1967 bis 1976 gebaut.
Sein Vorgänger war der Mercedes-Benz W110 (1961-1968) und als Nachfolger kam der „legendäre“ W123 (1975-1986). Der in der Farbe (Bauern)grün (offiziell müsste das Agavengrün gewesen sein, ich nenne es nur Bauerngrün) für mich „legendär“ als Fahrzeug für Anhänger der Landwirtschaft ist. Auch wenn er weit vor meiner Geburt auf dem Markt erschien, so habe ich ihn vor allem in der genannten Farbe als Fahrzeug von Landwirten in Erinnerung. Anderen wird er wohl eher als Taxi in Erinnerung geblieben sein.
Ausführungen
Aber ich komme zurück zum W114/115, also /8.
Der Mercedes-Benz /8 galt zu seiner Zeit als Fahrzeug der oberen Mittelklasse und war offiziell als Limousine, Limousine in der Langversion von Pullman und Coupé ab Werk erhältlich.
Auch waren Kombi-Umbauten auf dem Markt zu finden.
Diese waren allerdings von Daimler-Benz ungern gesehen und wurden nicht offiziell von autorisierten Mercedes-Händlern verkauft.
Erst für den Nachfolger des Strich Acht, also dem W123, gab es eine von Mercedes-Benz gebaute Kombiversion.
Ebenso gab es von dem /8, diese allerdings mit Unterstützung von Daimler-Benz, eine Leichen- und Krankenwagen-Version.
Diese Umbauten des /8 stammten von Miesen (Bonn) und Binz (Lorch).
Motorisierungen
Die Motorisierungen reichten bei den Ottomotoren von 2,0 bis 2,8 Liter Hubraum, mit 70 kW (95 PS) bis 136 kW (185 PS) und bei den Dieselmotoren von ebenfalls 2,0 l bis 3,0 l Hubraum. Hierbei wurden 40 kW (55 PS) bis 59 kW (80 PS) an Leistung erreicht.
Der flotteste „Otto“ des W114/115 war mit 200 km/h (280 CE Coupé; W114), bzw. mit 148 km/h (240 D 3.0; W115) als Dieselmodell unterwegs.
Am „langsamsten“, oder auch gemütlichsten kam der Mercedes-Benz 200 D (W115), mit dem 2 Liter Dieselmotor (1988 ccm), welcher 130 km/h (und vermutlich jeder Menge Rückenwind) in der Spitze laut Hersteller erreicht haben soll, daher.
Beim Ottomotor übernahm dies der 200er /8 (1988 ccm) mit 160 km/h.
Die weiteren Ottomotoren erreichten in der Spitze Werte von 170 bis 190 km/h und als Diesel 135 bis 138 km/h.
W115
Die Fahrzeuge aus der Baureihe W115 waren durch ihre Reihen-Vier- bzw. Fünfzylinder Triebwerke gekennzeichnet und waren allesamt Limousinen.
Den W115 gab es sowohl als Otto- wie auch mit einem Dieselmotor im Angebot.
Modellbezeichnungen, die sich in aller Regel am Heck ablesen ließen und einen Hinweis auf den Hubraum des verbauten Motors gaben, des W115 aus der /8-Reihe waren Mercedes-Benz
- 200 (mit 1988ccm Hubraum, 70kW/95PS),
- 220 (2197ccm, 77kW/105PS),
- 230.4 (2307ccm, 81kW/110PS) bei den Ottomotoren
und bei den Dieselmodellen Mercedes-Benz - 200 D (1988ccm, 40kW/55PS),
- 220 D (2197ccm, 44kW/60PS),
- 240 D (2404ccm, 48kW/65PS) und
- 240 D 3.0 (3005ccm, 59kW/80PS).
W114
Die Baureihe W114 des Mercedes-Benz /8 waren durch ihre Reihen-Sechszylinder Motoren gekennzeichnet und gab es als Limousinen-, sowie als Coupé-Ausführung. Es wurden ausschließlich Ottomotoren verbaut.
Mercedes Benz Strich Acht Coupé W114 (HDR)
Limousine
Die Bezeichnungen lauteten bei den Limousinen Mercedes-Benz
- 230 (2292ccm, 88kW/120PS),
- 250 (2496ccm, 96kW/130PS),
- 250 (2.8) (2778ccm, 103kW/140PS),
- 280 (2746ccm, 118kW/160PS) und
- 280 E (2746ccm, 136kW/185PS).
Wobei das E in der Bezeichnung für eine elektronisch gesteuerte Benzin-Einspritzanlage, der D-Jetronic von Bosch, stand. Der 280er war in der Modellreihe das damalige Spitzenmodell und ist heute unter Sammlern begehrt.
Coupé
Die gleiche Motorenpalette ab dem 250er des W114 wurde im Coupé verbaut, einen 230er gab es nicht.
Auch die Modellbezeichnungen waren ähnlich, es wurde jeweils nur ein C sowie die Bezeichnung Coupé angehangen, also zum Beispiel 250 C Coupé bei der günstigsten Modellversion des W114 Coupé.
Einzig das Modell 250 CE Coupé (2496ccm, 110kW/150PS) fiel bei den Motoren aus der Reihe.
Der 280 CE Coupé hatte wieder die gleiche Motorisierung wie der 280 E in der Limousinen-Variante.
Besonderheiten
Der Mercedes-Benz /8 gilt als eines, wenn nicht, der zuverlässigsten Fahrzeuge auf dem Gesamtmarkt und speziell bei Mercedes-Benz.
So befindet sich im Firmenmuseum in Stuttgart ein /8, der 4,6 Millionen (4.600.000) Kilometer mit nur drei Austauschmotoren zurückgelegt hat.
Weiterhin war es die erste Modellreihe im Fahrwerk, die mit einer Diagonalpendelachse (Schräglenker-Hinterachse), sowie an der Vorderachse mit wartungsfreien Doppel-Querlenkern an der Vorderachsaufhängung.
Mit dem Strich Acht führte Mercedes-Benz zum ersten Mal eine große Zusatz- und Extraausstattungspalette ein, die sogenannte „Mercedes-Aufpreispolitik“.
So konnte man Metallic-Lack und Leichtmetallräder (ausschließlich für die Sechszylinder), Kopfstützen vorn (die erst ab Mitte 1972 in Serie ohne Aufpreis gingen) und hinten, elektrische Fensterheber (vorn- und hinten, oder auch nur vorne), Stahlschiebedach (manuell, wie elektrisch), Klimaanlage, Halogenscheinwerfer, Scheinwerferwaschanlage (ab 1972), Autoradio von Becker, Zentralverriegelung, Zusatzfanfaren oder Mittelarmlehne und viele weitere Extras ordern.
Sondermodelle/ Spezialausführungen
Als Sonder- oder Spezialausführung war der Mercedes /8 der das erste Modell der PKW-Sparte, dass zum Beispiel auch als Krankenwagen oder Leichenwagen aufgebaut wurde, bzw. als Kombi. Erst mit dem Nachfolger, dem W123 brachte Mercedes das T-Modell, eine Kombiversion seiner PKW-Modelle auf den Markt. Umgebaut wurde der Strich 8 unter anderem von Binz und Miesen.
Preise
Der Einstiegspreis des Mercedes-Benz /8 200 (W115) in der Basisausführung lag 1968 bei 11495 DM*1 (heute etwa 20200 Euro*2) und reichte 1972 beim vollausgestatteten 280E (W114), also einschließlich Automatikgetriebe, Servolenkung, Colorverglasung, Stahlschiebedach, Lederausstattung, Kopfstützen, rechtem Außenspiegel, Niveauregulierung an der Hinterachse, Zugvorrichtung u.s.w. über 40000 DM*3 (heute über 60000 Euro*2).
Anmerkungen zu dem W114 auf den Bildern
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass auf den Bildern ein Coupé mit einer falschen Typenbezeichnung zu sehen ist (200 D steht auf der Heckklappe, also 2 Liter Dieselmotor, den es, wie beschrieben, für den W114 nicht gab).
Hierbei kann es sein, dass der Halter einfach ein Typenschild montiert hat, das generell nicht zu dem Fahrzeug passt, oder aber, was näher liegen könnte, dass der Besitzer schon die richtige Motorisierung angibt auf dem Heck, allerdings einen „falschen“ Motor verbaute.
Es gibt und gab nicht wenige, die damals die großen und Sprit verbrauchenden Ottomotoren (das Coupé verbrauchte laut Mercedes-Benz zwischen 11,7 bis 12,5 Litern auf 100km) gegen einen sparsameren Dieselmotor austauschten. So hätte, wenn wirklich ein 2 Liter Diesel nachträglich verbaut wurde, dieses Coupé „nur“ noch 8,1 l/100km verbraucht.
Unter Sammlern ist diese Konfiguration, da eben nicht original, nicht sehr beliebt und wird bei Restaurationen wieder, wenn möglich, auf die Originalmotorisierung umgebaut.
Quellen/Hinweise:
- Mercedes-Benz Classic-Wiki W114/115
- Altersvorsorge und Inflation: Euro-DM-Rechner
- Wikipedia: Mercedes-Benz W 114/W 115
Greetz
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