Fünf Regeln – Wer mich etwas genauer kennt, der weiß, dass ich fünf Regeln habe, wie ich mit Freunden Geschäfte, bzw. im Businessleben umgehe und von diesen weiche ich nur sehr selten bis niemals ab. Ich möchte dich an meinen Regeln teilhaben lassen, begründen, warum ich sie habe und sie mit dir diskutieren.
Los gehts…
Die fünf Regeln für Geschäfte mit Freunden
Regel 1 – Bei Geld hört die Freundschaft auf!
Diese Redewendung kann wohl nahezu jeder so unterschreiben und kennt sie. Es ist meine erste und oberste Regel. Die folgenden Regeln werden diese Regel untermauern und begründen.
Regel 2 – Leihe Freunden und Bekannten* niemals Geld, wenn man sie als Freunde behalten möchte
* Ich werde nachfolgend Bekannte einfach unter Freunde zählen.
Regel Nummer 2 ist habe ich von meinem Vater übernommen. Dabei geht es nicht darum, Freunden nicht das Geld für einen Kaffeeautomaten, Kino, Busfahrkarte oder andere Kleinigkeiten zu leihen – obwohl je nachdem wie knauserig und genau man ist, sollte man dies vielleicht auch nicht machen. ^^ Es gibt Personen, die ihren Freunden für 1,50 Euro am nächsten Tag hinterher rennen, wenn das geliehene Geld nicht in der Schule, Uni oder Arbeit sofort zurück gegeben wird.
Da bin ich anders. Ich selbst bin so drauf, dass ich meinen Freunden das Geld nicht leihe, sondern einfach schenke. Ich denke, unter Freunden kann man das machen und ehrlich, 1,50 Euro tun nicht wirklich weh. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Ich empfinde dies als selbstverständlich.
Wenn ich Freunden kein Geld leihe, dann geht es darum, dass ich ihnen kein Geld ab einer Summe X leihe.
Geld ab dieser Summe zu leihen, führt nach meiner Erfahrung nur zu Problemen, wenn Freunde eine Rate, oder das ganze Geld, warum auch immer nicht zurückzahlen können. Es kann immer etwas geschehen, dass jemand das geliehene Geld nicht zurückgeben kann. Dann sollte man allerdings so viel „Eier“ haben, dass man zu dem Freund geht und ihm das sagt.
Aus eigener Erfahrung: Ich lieh jemanden, der mir als Freund (es kann auch eine Freundin gewesen sein, das ist jetzt egal) sehr nahe stand – es war ein bester Freund – einen Betrag von 200 oder 300 Euro. Man wollte mir das Geld im nächsten Monat wiedergeben. Leider hatte der Freund das Geld – ich weiß auch warum – nicht über, aber statt mir zu sagen: „Hey Henne, sorry, das wird erstmal nichts mit zurückzahlen, weil …“, hörte ich nichts mehr. Das verletzte mich am Meisten. Mir wäre das Geld völlig egal gewesen. Vielleicht hätte ich es der Person auch geschenkt, man hätte es mir nur sagen müssen. Doch so wurde aus, ich vermute, falscher Scham, lieber gar nichts gesagt und dann lieber nicht mehr gemeldet.
Daher die Regel: Ich leihe Freunden niemals Geld, wenn du sie behalten willst.
- Übrigens, das ist ein Unterpunkt, gilt das genauso für Bürgschaften! 😉
Regel 3: Verkaufe Freunden niemals etwas (schon gar nichts gebrauchtes)
Auch eine Regel, die ich von meinem Vater, es kann auch mein Grandpa gewesen sein, übernommen habe.
Darum verkaufe ich niemals etwas an Freunde?
Wenn etwas kaputt geht, oder nicht so ist, wie es sein sollte, ist man der erste, an den man sich wendet. Was ganz natürlich ist. Das mache ich niemanden zum Vorwurf. Und es ist auch so natürlich, dass man dem Freund eine Ware verkauft hat, die so ist, wie man es ihm versprochen hat. Im besten Fall in einem 1A, also sehr gutem Zustand. Aber man kann in gebrauchte (an sich auch nicht neue) Gegenstände nie reinsehen. Was heute noch ohne Probleme funktionierte, kann morgen schon kaputt sein.
Jetzt kommt der Freund mit dem kaputten Teil zu einem und beschwert sich, irgendwann kommt, wenn es ganz unglücklich läuft ein Satz wie: „Das hättest du doch wissen müssen!“ – Nee, hätte man nicht.
Wenn dann niemand, wie zum Beispiel der Hersteller die Reparatur übernimmt und der verkaufte Gegenstand endgültig kaputt ist, bleibt zumindest ein „Geschmäkle“ über. Im besten Fall wird das Geschmäkle vergessen, aber oft belastet das die Freundschaft. Im schlimmsten Fall geht so etwas noch im Freundeskreis hinter Rücken herum. „Du, wenn du was vom Buschie* kaufst, musst du aufpassen. Der verkauft seinen Schrott an Freunde, ohne rot zu werden“, wobei *Buschie jetzt ein erfundener Freund und Name ist. Persönlich habe ich das noch nicht erlebt, weil ich an sich** nichts an Freunde verkaufe, aber schon von Bekannten und Geschäftsfreunden habe ich davon gehört.
**Ich habe bisher nur eine Ausnahme gemacht. Der Freund ist allerdings mehr als ein Freund, der ist mehr wie mein großer Bruder. Bei dem wusste ich, dass wir niemals Probleme bekommen.
Unterm Strich bleibt der Satz: Verkaufe niemals etwas an Freunde, wenn du sie behalten willst.
Regel 4: Vermiete niemals etwas (eine Wohnung, ein Geschäft) an Freunde
Hier greift an sich schon fast Regel 3, denn man kann an dieser Stelle die gleichen Begründungen geben. Ist etwas an dem Mietgegenstand, wie einer Wohnung etwas kaputt und man kann es nicht gleich wieder richten, oder es kommt zu Fragen bei den Nebenkosten, Betriebskosten u.s.w. kommt es eher zu Missverständnissen in der Freundschaft, als wenn man etwas an einen völlig fremden vermietet hat.
Vermiete niemals etwas an Freunde.
Regel 5: Stelle niemals Freunde in deinem Unternehmen ein
Wenn man eine eigene Firma, wie ich, hat oder leitender Angestellter einer Firma ist, in der man andere einstellen kann, sollte man niemals Freunde einstellen. Das führt in mehreren Punkten zu Konflikten, einige möchte ich darstellen.
- Ein Konfliktpunkt ist, dass ein Freund in dem Unternehmen bei seinen Kollegen im Problemfall immer einen „besonderen“ Stand hat. Gibt es ein Problem, dann muss der Freund vielleicht von den Kollegen hören, oder es wird hinter dem Rücken erzählt: „Ja, du bist ja auch der Freund vom Chef. Du kannst dir alles erlauben!“ Das führt zu Unruhe unter den Angestellten und Kollegen.
- Und es kann auch passieren, dass der Freund sich tatsächlich für etwas „besonderes“ hält, weil er Abends mit dem Chef oder Vorgesetztem noch einen trinken geht, oder grillt. Ich möchte keinen Angestellten, der meint, er habe eine Sonderstellung. Auch das führt zu Unruhen im Betrieb.
- Zu guter Letzt, was ist, wenn es dem Unternehmen vielleicht mal wirtschaftlich nicht so gut geht, oder der Freund derartigen Mist gebaut hat, dass man ihn entlassen muss. Wie schmeißt man einen Freund raus, ohne dass die Freundschaft danach belastet ist? – Ich kann es mir nicht vorstellen.
Aus diesem Grund: Stelle niemals Freunde ein!
Das waren meine fünf Regeln. Jetzt würde ich gerne von dir wissen, wie hältst du es mit Freunden, bei denen es ums Geld geht? Stimmt du mir zu, widersprecht du mur. Wie sind deine Erfahrungen?
Greetz
Bildquellennachweis:
- Beitragsbild von Gerd Altmann
- „Geld leihen unter Freunden“ von janeb13
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alle auf Pixabay
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