[UPDATE 01.12.2011] Jetzt „brennt“ es, meine Mutter wurde verlegt, mehr im Update unten. [/UPDATE]
Die folgenden Zeilen fallen mir persönlich nicht leicht. Ich bin niemand, der um Hilfe oder Beistand bittet, oder gar bettelt. Leider kann ich nicht sehr tief ins Detail gehen. Ich werde aber das folgende, soweit es geht, beschreiben und möchte euch, liebe Leserinnen und Leser meines Blogs um Mithilfe bitten. Ich sehe aktuell nur noch den Weg über eine Öffentlichkeit.
Meine Mutter erkrankte
Mein Blog hat nicht viele Stammleser, das weiß ich, aber ich habe etwas über 700 Follower auf Twitter und rund 170 Verlinkungen auf Facebook. Ich hoffe, über diese Wege verbreitet sich der folgende Hilferuf nur einwenig und wenn nur ein Stichwort dabei ist, das mir Hilft, ist mir geholfen.
Meine Mutter erkrankte vor etwa 3 Monaten schwer. So schwer, dass sie zunächst einem Betreuer unterstellt wurde. Leider kann ich aus bestimmten Gründen nicht auf die Erkrankung selbst eingehen, da ich Repressalien seitens der Staatsmacht, bzw. einer ihr unterstellten Person befürchten muss und in gewisser Weise nicht alles nach Außen tragen möchte. Es reicht, dass ich dieses schon so nach Außen bringe. Aber wie erwähnt, ich weiß mir nicht mehr zu helfen.
Ein wenig kann man bereits in dem Artikel „Lieber Gott, nicht für mich, sondern für Mommy und Daddy bitte ich Dich!“ nachlesen.
Betreuungsverfahren
Schon das Betreuungsverfahren seitens des Gerichtes und des zuständigen Amtes lief aus Sicht meines Vaters und mir eine, lasst es mich so nennen, eigenartige Bahn. Seitens des Krankenhauses und auch der Familie wurde ich als ehrenamtlicher Betreuer für meine Mutter vorgeschlagen.
Wer etwas das Betreuungsrecht kennt, wird wissen, dass zur Überprüfung der Eignung ein Beamter der Betreuungsbehörde Kontakt aufnimmt und die Eignung überprüft. Ich weiß nicht, wie weit der Beamte gehen muss. In meinem Fall sprach der Herr ganze fünf, vielleicht waren es auch zehn Minuten und bildete daraus eine doch, wie ich jetzt weiß, abfällige Bewertung. Auch hier möchte und kann ich nichts ins direkte Detail gehen, da wir noch ein offenes Verfahren haben.
Betreuungsbehörde
Kurze Zeit nach diesem Gespräch mit dem Herren der Betreuungsbehörde gab es eine Anhörung, zu dieser wurden aber weder mein Vater, noch ich eingeladen. An sich erfuhren wir von der Anhörung nur durch ein Schreiben, welches meinem Vater mitteilte, dass meine Mutter einem Berufsbetreuer unterstellt wurde.
So bekamen wir nicht die Möglichkeit, unseren Standpunkt, wie zum Beispiel zu dem Bericht des Betreuungsbehördenbeamten zu äußern oder gar zu der Erkrankung meiner Mutter.
Beschwerde eingelegt
Gegen diese Anhörung und den Beschluss haben mein Vater und ich Beschwerde beim zuständigen Amtsgericht eingelegt. – Meine Mutter konnte dies leider nicht.
An dieser Stelle ist das ein offenes Verfahren. Wir haben keine Mitteilung, wie es dort gerade steht.
Gesetzliche Berufsbetreuer
Hier kommt aber auch der gesetzliche Berufsbetreuer in die Sache. Vierzehntage nach dem Beschluss meldete sich dieser bei uns. Schien er zunächst freundlich und kompetent, änderte sich das.
Mir ist bekannt, dass ein Betreuer uns als Familie in diesem Staat keine Rechenschaft ablegen muss und auch nicht auf uns Rücksicht nehmen muss. Er soll aber für die betreute Person handeln, in dem Fall meine Mutter, und darum geht es auch. Es geht um ihr Wohlwollen.
Handelt nicht im Sinne meiner Mutter
Hier scheint dies nicht der Fall zu sein. Er will meine Mutter in ein Alten- und Pflegeheim stecken, dass gegen jeglichem Verhältnis weit weg von uns ist. Auf keinen Fall gesteht er uns zu, dass Mutti zu uns nach Hause kommt. Auch Pflegeheime, wir in der Nähe anboten, lehnt er ab.
Weiterhin lehnt er weitere Gespräche mit uns, der Familie ab. Wenn ich meine Mutter frage, ob sie in das von dem Betreuer vorgeschlagenem Heim möchte, erwidert sie, dass sie es auf keinem Fall möchte. Der Betreuer behauptet allerdings das Gegenteil. Mir sagt sie, dass sie in unsere Nähe will. – Wer kann das nicht verstehen? Wir sind ihre Familie.
Wir sind doch die Familie
Leider kann ich ab dieser Stelle die Problematik, die es noch vielmehr verdeutlichen würde, vertiefen, da der Betreuer versucht Druck in den Telefonaten mit ihm auf meinen Vater und mich auszuüben. – Zumindest fühlt es sich für meinen Vater und mich so an. Wie es gegenüber meiner Mutter ist, kann ich nicht beurteilen und werde ich auch nicht, da sich diese in der „Reha“ befindet und der Betreuer nie vor Ort ist, wenn wir es sind.
Er liest möglicherweise mit
Ich nehme an, der Herr hat diesen Blog längst gefunden und liest ggf. sogar mit.
Wer kennt eine Kanzlei, die sich auf Betreuungsrecht spezialisiert hat
Und jetzt die Bitte an euch und die Bitte um Hilfe.
Ich suche in Schleswig-Holstein einen Rechtsanwalt oder eine Kanzlei mit dem Schwerpunkt Betreuungsrecht und der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Missstände hier aufzudecken. Denn auch wenn es laut Gesetzestext keine Entmündigung mehr gibt, so hat der Betreuer doch die Handhabe, dass es wie eine solche wirkt. Um das zu verdeutlichen habe ich ein Youtube-Video eingebunden, welches die Rechtsanwältin Claudia Grether aufgenommen hat.
Gerne auch Tipps zum Umgang
Gerne nehme ich auch Tipps und Tricks im Umgang mit einem solchen Betreuer entgegen, wenn ihr schon so etwas erlebt habt.
Ich kann an dieser Stelle einfach nicht mehr. Ich möchte betonen, es geht nicht um mich. Es geht nicht darum, was ich mir wünsche. Die Wünsche könnte mir nicht einmal der Betreuer erfüllen. Das kann nur die Kraft der Genesung, oder zumindest Remission, vielleicht nur so etwas wie Gott. – Wenn ich den Glauben nicht verloren hätte.
Es geht um meine Mutter und meinen Vater. Die zwei lieben sich und sie brauchen sich, vielmehr als dass ich sie vielleicht brauche. Aber dieser Mensch kann nicht meiner Mutter ihren Ehemann nehmen und umgedreht. Durch die Unterbringung in dem entfernten Heim wäre das aber der Fall, denn so könnten meine Mutter und mein Vater sich allenfalls an den Wochenende zu den Besuchszeiten sehen. In der Woche wäre kaum Zeit, auf Grund der Entfernung, dort hinzufahren.
Das darf und kann nicht sein. Das widerspricht doch aller Menschlichkeit und Umgang mit den Menschen.
Bitte…
Einfach verlegt
[UPDATE 01.12.2011]
Wir haben jeden Abend mit meiner Mutter telefoniert.
Heute Abend riefen wir in der Station an, auf der meine Mutter sich aktuell befand.
Ohne, dass man uns Bescheid gab, ohne, dass uns jemand etwas sagte, wurde meine Mutter am Morgen des 01.12.2011 – mutmaßlich auf Veranlassung des Berufsbetreuers – entlassen und verlegt.
Uns konnte niemand am Telefon sagen, wo meine Mutter sich jetzt befindet. :'(
Das heißt, wir haben mindestens eine Nacht vor uns, in der wir nicht wissen, wo meine Mutter jetzt ist. Mein Vater bricht unter dieser Last fast zusammen. Ich halte es noch so eben aus, aber es belastet uns alle.
Wie ich erfuhr, muss der Betreuer uns nicht einmal sagen, wo Mama sich befindet.
Das Kurzzeitgedächnis und die Orientierung in fremden Umgebungen meiner Mutter ist noch sehr schwach, das heißt, vermutlich weiß meine Mutter nicht einmal, dass sie verlegt wurde. Was bedeutet, sie kann uns nicht sagen, wird nicht anrufen, wo sie ist.
Wir brauchen Hilfe! Es kann doch nicht RECHT sein, einen Menschen seiner Familie zu entreißen. Ist die Ehe, ist die Familie laut Grundgesetz nicht das höhste Gut?
Wir brauchen Hilfe, bitte, bitte!
Wieder aufgetaucht
[UPDATE 03.12.2011]
Mittlerweile haben wir Mommy wiedergefunden. Sie wurde von dem Betreuer tatsächlich in das sehr entfernte Pflegeheim gesteckt. Da wir bei unseren Recherchen nicht locker ließen, bekamen wir gestern gegen Mittag die Antwort, wo Mom sich befindet.
An dieser Stelle möchte ich mich schon einmal für die Unterstützung, die ich von euren Seiten erhalte bedanken. So wurde dieser Bericht schon mehrfach auf Twitter retweeted und verflinkt, gleiches gilt für Facebook. Ich werde in nächster Zeit noch einmal allen direkt in einem extra Beitrag danken.
Was meine Mutter betrifft, sind wir aktuell noch auf der Suche nach einem guten Rechtsanwalt für Betreuungsrecht. So lange kämpfen wir allerdings alleine weiter und geben nicht auf. Allerdings müssen wir wohl einsehen, dass dieses Jahr Weihnachten Mom nicht in unserer Mitte sein darf.
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Das Video wurde auf Youtube entfernt
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