Einfach einmal Kraft tanken in der Stille der Kirche

Eine Kirche gibt Kraft – In letzter Zeit habe ich weniger über mich selbst und meine Gefühle gebloggt. Es gab auch kaum Anlass dazu.

Seit dem meine Mutter schwer erkrankt ist, habe ich das erste mal etwas wirklich sehr persönliches gebloggt und ich möchte mich bei allen schon einmal bedanken, die mir ihre Hilfe anbieten, für meine Mutter beten oder der Artikel sie bewegt hat.

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Hilflos

Die letzten Tage seit dem genannten Beitrag wurden nicht leichter und ich muss zugeben, dass ich beginne zu verzweifeln. Meine Hilflosigkeit wird immer größer. – Hilflos, weil ich vieles nicht beeinflussen kann und was ich beeinflussen kann, da scheinen einige, vor allem behördliche Mühlen gegen mich zu arbeiten.

Es ist nicht der richtige Ort, um über diese eine Behörde zu sprechen. Viel zu öffentlich ist es hier und ich möchte auch nicht in einer Öffentlichkeit auf die Erkrankung meiner Mutter eingehen. Wer mich kennt und wem ich vertraue, der wird wissen, was gerade passiert, sofern man denn fragt.

Druck auf der Brust

Der Druck wird durch diese ganzen Umstände nicht geringer. Es gibt Tage, da denke ich, auf meiner Brust – meiner Seele parkt ein Kreuzfahrtschiff vom Gewicht. Trotz dessen ich zu meinen Emotionen stehe, kann ich – darf ich sie aktuell nicht so laufen lassen, wie ich möchte. Ich muss stark sein für meinen Vater, für meinen kleinen Bruder. Sie beiden brauchen meine Stärke einfach mehr, als dass ich sie benötige. Ich kann schon etwas davon abgeben.

Das ganze zusammen ist wie ganz viele kleine Kämpfe. Doch bei diesen Kämpfen geht sehr viel Kraft verloren. Kraft, die ich eigentlich benötigen würde. Ich weiß zurzeit oft nicht, woher ich sie nehmen soll und kann.

Orte die mir die Kraft wiedergeben

Wer mich aber kennt, oder den kleinen Blog genauer gelesen hat, der weiß, dass es ein paar Orte gibt, an denen ich Kraft tranken kann. An denen ich mich fallen lassen kann. Es ist bei uns die Ostsee, aber auf Grund der Umstände, geht mir dort alles nur noch näher.

Die älteste Kirche in Schleswig-Holstein

Ein anderer Ort ist eine der ältesten Kirchen in Schleswig-Holstein, die Vicelinkirche St. Jakob zu Bornhöved (1150 geweiht, vermutlich ist der Kirchenort sogar noch älter). Sie ist meine Taufkirche (wer es nicht weiß, ich wurde bewusst erst mit 14 getauft) und meine Konfirmationskirche.

(…) Wenn man in sie hineingeht, dann strahlt diese Kirche etwas ganz besonderes für mich aus. Eine besondere Kraft, ich kann es nicht beschreiben. Ich fühle mich wohl in der Kirche. (…) Ist man in ihr drin, so kann man die bewegte Geschichte des Ortes und der Kirche förmlich spüren. Der Duft des alten Holzes ist ein intensiver, aber lieblicher Geruch, den man als Besucher bestimmt gerne in Erinnerung behält.

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In den letzten Tagen bin ich sehr oft bei dieser Kirche. Leider ist sie meistens geschlossen, so dass ich nur von außen auf sie sehen kann. Heute allerdings hatte ich das Glück, dass vermutlich der Kantor in der Kirche probte und die Türen des Hauptportals offen lies. So konnte ich in die Kirche eintreten. Vielleicht war es ein kleines Zeichen, ich weiß es nicht. Zum ersten Mal habe ich seit langem wieder in einer Kirche gebetet. Mein Gebet galt meiner Mama, meinen Paps und meinem Bruder.

Die Kirche die Kraft nicht verloren

Die St. Jakobi hat ihre Kraft nicht verloren.
Schon als ich eintrat, war ihr mir wohl bekannter Duft wieder in meiner Nase.
Ich wollte den Kantor nicht stören – vielleicht hatte ich auch Angst, dass er mich wieder vor die Tür schickt, so blieb ich unter der Orgel (wie man auf dem ersten Bild sehen kann), also vor dem Kirchenschiff stehen und betete.

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Hier konnte ich meine Emotionen laufen lassen. Heimlich und leise in der Kirche und doch gab es mir die Kraft, die schon so oft dort fand. Ich hoffe, Jesus und Gott waren mir, wie damals wieder so nah, dass sie meinen leisen Wünsche, die ich habe, erfüllt werden.

Kraft gab es mir auf jeden Fall und ich bin froh, dass gerade heute die Kirche offen war.