Helmut Schmidt und die Theorie über das Molekül.
Ich habe vor ein paar Monaten in dem Artikel „Leben nach meinem Tod? – Die Ängste“ über meine Ängste vor dem Tod berichtet. Kurz zusammengefasst, ich habe Angst, dass es nach dem Tod wirklich dunkel wird und es richtig zu ende ist.
Durch mein Medizin-Studium, das zum Beispiel auch den Präparierkurs beinhaltet, also die Anatomie des Menschen, sowie tiefgreifendere Verständnisse für Biologie, Physik und Chemie sind diese Bedenken sicher nicht weniger geworden.
Am 15. Dezember 2010 lief in der ARD die Talkshow Menschen bei Maischberger, mit Sandra Maischberger, die ein Interview mit dem Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt führte.
Es geht kein Molekül verloren
In diesem wurde er auf den Tod seiner Ehefrau Loki, die im Oktober 2010 verstarb, angesprochen.
Herr Schmidt wurde gefragt, ob er sich ein Leben nach dem Tode vorstellen könne. Er gab als Antwort, dass seine Frau Loki als „Biologin“ Anhängerin von Charles Darwin gewesen sei und er von ihr das folgende gelernt habe:
„Wenn ein Mensch stirbt, (bleiben) in jedem Fall die Atome oder Moleküle, aus denen er zusammengesetzt war, nach. Und eines Tages werden sie möglicherweise von einer Pflanze die da wächst (…) gebraucht zum Aufbau dieses neuen Baumes. Oder möglicherweise werden sie von einem Tier mitgefressen, das irgendwelche Samen frisst. Es geht kein Molekül verloren.“
Die Antwort hat mich sehr beeindruckt. Sie nimmt mir gewiss nicht meine Angst vorm Sterben, aber sie gibt mir eine Sichtweise. „Es geht kein Molekül verloren“, ist doch eine andere Umschreibung von Wiedergeburt und doch gar keine so schlechte. Wenngleich es nicht die Angst um die Seele nimmt.
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