Damit ich nicht jedem mein Jahrgangs- bzw. Abibuch in die Hand drücken muss, gibts in den nächsten Tage im Blog die Kommentare aus dem Jahrgangsbuch und meine Antworten darauf. – Begonnen habe ich mit dem Jahrgang, dieses mal kommt mein Kommentar über Melly, meiner aller besten Freundin.
Schreibtisch, alles beginnt mit einem leeren, weißen Monitor – Melly
Hier sitze ich an meinen Schreibtisch vor diesem leeren, weißen Monitor und soll ein paar Zeilen über Melanie schreiben. Eigentlich kennen wir sie alle doch nur unter Melly.
Wir lernten uns von rund neun Jahren an einem Gebirgssee in der Nähe von Berchtesgaden kennen. Sie machte dort mit ihren Eltern Urlaub und ich…, ich wohnte dort. Wir kannten uns also schon bevor ich nach Schleswig-Holstein zog und bevor ich an unser Internat kam. Melly und ich verstanden uns auf Anhieb gut, was sicherlich nicht oft vorkommt.
Ich glaube, sie kam damals auf mich zu und fragte, ob sie mit ins Tretboot durfte und war entzückt über meinen damals noch vorhandenen leichten US-Akzent in der Stimme, der sich mit einem weichen bairischen Dialekt und – man nennt es wohl – Hochdeutsch paarte, gell Melly.
Daraus entwickelten sich eine Brief-, Telefon- und schließlich aller beste Freundschaft, die bis heute hält. Wir besuchten uns gegenseitig, bevor es meinen Dad beruflich nach Schleswig-Holstein verschlug.
Wie es mich an deine Schule verschlug, Melly
Als ich während der Quarta so starke Probleme an meinem ehemaligen Gymnasium mit meinen Lehrern bekam, dass man mir empfahl, wenn ich einmal das Abi ohne Schwierigkeiten machen wolle, besser die Schule zu wechseln, gab Melly mir den Tipp mit dem Inat, da auch sie dort zu Schule gehe.
Anfangs, das wissen auch die meisten, hatte ich so meine Probleme mit der Art unserer Schule und wie man mit den Schülern umgeht. Das soziale Arrangement und die Haltung der meisten Lehrer zu den Schülern ist sicher fantastisch und so mancher würde sich das wünschen, aber für einen Schüler, der bis dahin immer an Schulen war, die eher den autoritären Stil bevorzugten, war das ein Kulturschock.
Die Lehrer
– Na ja, den autoritären Teil gab es mit Herrn E. auch bei uns. Ich muss ihm zu Gute halten, dass er der einzige Lehrer war, vor dem ich je Angst hatte, wenn er den Raum betrat und seine Lateinstunde begann. In der Zeit, in der ich in seinem Kurs war, lernte ich, wie man sich am Besten unsichtbar machen kann – es ist mir trotzdem nie gelungen. Zum Glück hatte ich nie Unterricht bei dem zweiten autoritären Teil unserer Schule, Frau N., sonst wäre ich wohl nie in die Oberstufe gekommen.
Ein anderer Teil der Lehrerschaft kam mir völlig unterqualifiziert vor. Ich erinnere da nur an Frau Schn., die uns in der 11.1a in WiPo unterrichtete und von dem Fach überhaupt keinen Plan hatte. Dafür roch ihre Tasche nach ausgelaufenem Schnaps (der Geruch hat bestimmt getäuscht, es war ganz sicher was anderes, was daraus roch) und der Müll, der daraus kam, übertraf sogar Niels Ranzen. Wohl aus ihrem Unvermögen kam sie zu den Klausuren mindestens 15 Minuten zu spät. Sie gab uns aber die Möglichkeit, sie war ja gütig, genau bis zum Gongton zu schreiben, manchmal auch zwei Minuten länger. Zum Glück wurde sie ja noch zur 11.2a auf eigenen Wunsch, wie sie betonte, nach Niedersachsen versetzt.
Ein anderer Lehrkörper verabschiedete sich alle 20 Minuten zum Kopieren und es kam das Gerücht auf, der Lehrkörper verstecke dort den Alk im Toner des Kopierers. – Hm, wessen Idee war das noch? Ach ja, ups… Ähm, kann man mich jetzt jetzt noch von der Schule werfen … – hm, also jetzt zum Redaktionsschluss haben wir noch noch nicht das Abi, also könnte man, wenn ich weiter läster?
Ich kann es nicht lassen, sei es drum… 😉
Die meisten Lehrer machten aber gleich auf „sozial“ und „sie seien der oder die blablabla“. Das war völlig ungewohnt für mich, Lehrer zu duzen und dass sich Lehrer für einen als Schüler und Menschen interessierten, war mir auch völlig fremd. Ich kam mir vor, als sei ich in einer WG der späten 1970er geraten. So wie ich sie im Fernsehen gesehen habe. Es war für mich die Art: „Du Martin, ’ne, tust du mir mal den Gefallen, sei aber ganz locker dabei… Mach es nur, wenn es dir nichts ausmacht, ’ne…“
Durch die -ich nannte sie immer – „Sozialader“ der Lehrerschaft geprägt, kamen mir auch einige Mitschüler eher, hm, suspekt vor, was sich aber ändern sollte, auf jeden Fall stellte sich später unsere 11a als ein cooler Haufen heraus.
Ich wollte wieder gehen
Nach den ersten Eindrücken wollte ich bereits die Schule wieder verlassen und nahm Kontakt mit meinem alten Gymnasium auf. Ich war bereit, die Forderungen zu schlucken, die sie mir aufdrängen wollten. Melly verhinderte das, indem sie mich überredete euch und der Schule eine zweite Chance zu geben und wie sich zeigte, war das eine sehr gute Entscheidung. Ihr habt mich sogar so von euch überzeugt, dass ich die letzten Jahre jeden Montagmorgen den Weg von Fehmarn zu euch auf mich nahm und die Woche bei euch blieb.
Jetzt komplett vereint, konnten wir richtig loslegen und konnten auch „Blödsinn“ (ich wollte sch.. bauen schreiben, aber das passt nicht ins Buch) machen. Ich denke da nur an unseren gemeinsamen Freund „Niels“, der uns leider schon früh verließ, und seine Plakatwand aus Tageszeitungen und Magazinen an der Klassentür des Raumes 28. Ich weiß noch, wie der alte Hausmeister schimpfte, welchem Lehrer diese „sinnbefreite“ Idee gekommen sei, die Zeitungen mit Kleber an die Tür zu bringen.
Bis vor einem halben Jahr konnten noch die nachfolgenden Klassen, Kurse und Jahrgänge diese Meisterleistung bewundern – und wir mussten uns auf die Lippen beißen, um nicht laut los zu lachen. Das war echt ’ne coole Zeit. Ich danke noch einmal allen Mitwirkenden dafür! 🙂
Sonne, Kiel, Hamburg
Unvergessen bleiben mir auch nie die Tage, die wir oben, nachdem wir aus dem Fenster kletterten, vorm SV-Büro auf dem Dach saßen, die Sonne genossen; im Wald hinter der Inat in der Mittagpause liefen, quatschten, über Lehrer bzw. die Leute mit den „heißen Kartoffeln“ im Mund lästerten, in der Woche ab und zu mal von 8 bis 16 Uhr in Hamburg oder Kiel durch die Geschäfte zogen und so weiter… Bei diesen ganzen Dingen kam die Schule aber auch nie zu kurz. 😉
In festen Händen
Aber wieder zurück zu Melly. Inzwischen ist sie ja in festen Händen – und das nicht mit mir -, doch früher war sie intensiv auf der Suche nach Ihrem Traumprinzen. Gerade in dieser Beziehung kann Melly ganz süß und nett sein. Sie kann aber auch ein bisschen um sich schlagen, was vor allem zwei Freundinnen von mir zu spüren bekamen, oder aber auch…, ach ihr wisst schon. Wenn man dies richtig deuten kann, dann kann man sich richtig gut mit Melly verstehen. Melly und ich sind, so denke ich, die besten Freunde. Ich habe keinem Mädchen mehr SMS geschickt, als ihr … und das soll schon was heißen.
Chupa-Chup-Lutscher für Melly
Irgendwie cool fand ich auch ihr Geburtstagsgeschenk, welches wir ihr auf der Toskanafahrt besorgt haben. Es ein riesiger „Chupa-Chup-Lutscher“, der, weil Melly so klein ist, fast größer erschien als sie.
Der Blitz mit dem Blitz
Cool war die ganze Toskanafahrt mit dir, große, kleine Prinzessin. Einen Blitz mit einem Blitz zu fotografieren war übrigens eine Wahnsinnsidee von dir, oder der Engel im Sand, oder…, oder…, ach ja, und dann war da noch und…
Beeindruckend fand ich ebenso deine Leistung und dein Vermögen, dich in mich hinein zu fühlen, so zum Beispiel als wir gemeinsam mit dem Sportkurs zum Segeln auf der „Pippilotta“ waren. Du hast es an diesen Tagen geschafft, bei mir ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen. Obwohl an diesen Tagen bzw. in der Woche zuvor eindeutig ein für mich – durch einen Schicksalsschlag – Tiefpunkt erreicht war. An diesem Wochenende auf der „Pippi“ war ich offen, wie nie zu vor, aber ich war auch locker, manchmal sogar etwas infantil, dank dir. Du warst das wichtigste Glied in der Kette an diesen Tagen, die es schafften, mich aufzuheitern und dass ich etwas abgedreht überdreht erscheinen konnte. Danke an dieser Stelle auch an mein kleines Deike(lchen) und viel größere Aske. 😉
Danke
Ihr seht, Melly ist einer der beeindruckensten Menschen auf dieser Welt. Sie ist immer da, wenn man, wenn ich sie braucht(e). Einige würden ihre Meinung über sie revidieren müssen, würden sie Melly nur so gut kennen, wie die „Clique 11a“ es tut.
Das waren ein paar Eindrücke, die mir spontan einfielen und ich möchte noch zum Ende sagen, dass ich hoffe, dass alle neuen Freundschaften, die sich in den Jahren, welche ich bei euch war, auch nach der Schulzeit bestehen bleiben.
Ich danke euch!!!
Ich grüße dich Melly, Rike, Deike, Janina (oder auch Jaaaanina gg), Aske, Niels, Luki, Anne, Bartosz (oder war das Bartozs, jedesmal…;)), Horny, Julchen, Nadine, Nicole, Ben, Basti und alle sonst, die ich noch vergessen habe.
Es war eine coole Zeit, danke!
Melly, dir wünsche ich alles Gute für die Zukunft, dass du deine Ziele erreichst, erfolgreich bist und ich hoffe, dass wir auf immer Freunde bleiben.
Dein
Henne
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